Mediengruppe RTL steigt aus DVB-T aus 18.01.2013 |
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(20.02.24)
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Mediengruppe RTL steigt aus DVB-T aus 18.01.2013
Die Mediengruppe RTL Deutschland sieht derzeit keine wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeit für die Fortführung der Terrestrik auf Basis von DVB-T, dem digitalen Antennenfernsehen in Deutschland.
Die aktuellen Vereinbarungen der Mediengruppe RTL Deutschland zur Verbreitung der Programme RTL Television, Vox, Super RTL und RTL II sowie in Berlin auch N-TV werden damit zum 31.12.2014 enden. Eine Ausnahme bildet der Großraum München, bei dem die Vereinbarung bereits am 31. Mai 2013 auslaufen wird. Die Mediengruppe RTL Deutschland nennt drei Gründe für die Entscheidung:
Im Unterschied zur Übertragung im digitalen Kabel, über IPTV und auch Satellit bietet DVB-T erheblich geringere Bandbreiten zur Übertragung von Programmen. So empfangen DVB-T Nutzer heute durchschnittlich 30 Programme, während Zuschauer über das digitale Kabel durchschnittlich 93 und über den digitalen Satelliten durchschnittlich 117 Programme empfangen können. Die begrenzte Bandbreite hat auch zur Folge, dass bei DVB-T die Ausstrahlung von Programmen in brillanter HD-Qualität bei gleichbleibender Senderanzahl nicht möglich ist. Somit ist DVB-T aus Sicht der Mediengruppe RTL Deutschland kein zukunftstauglicher Verbreitungsweg im Vergleich zu den bereits vorhandenen.
Obwohl der terrestrische Übertragungsweg bereits vor über zehn Jahren gestartet ist, betrug der Marktanteilsbeitrag von DVB-T bei den Sendern der Mediengruppe RTL Deutschland im Jahr 2012 im Durchschnitt insgesamt nur 4,2 Prozent. Neben der fehlenden Entwicklungs-Perspektive ist DVB-T der mit Abstand teuerste und damit unwirtschaftlichste aller Verbreitungswege: Die Kosten pro erreichtem DVB-T Haushalt liegen um ein Vielfaches über denen von Kabel oder Satellit – bei gleichzeitig weit geringerem Angebot an Sendern.
Neben den genannten strategischen und wirtschaftlichen Gründen wurde in der Fachöffentlichkeit zudem immer wieder darauf hingewiesen, dass die Aufrechterhaltung dieses Verbreitungsweges auch politische Planungssicherheit über das Jahr 2020 braucht. Doch auch diese Grundvoraussetzung ist bis heute nicht erfüllt. Bereits im Jahr 2010 hatte das Unternehmen bei der sogenannten „Digitalen Dividende 1“ die Erfahrung gemacht, dass es keine Hilfestellung von Bund und Ländern in Richtung Erhalt der Frequenzen und auch keinerlei Kompensation für das dem Rundfunk weggenommene Frequenzspektrum gab.
Generell ist die Mediengruppe RTL Deutschland der Überzeugung, dass auch weiterhin eine drahtlose Übertragung für den Rundfunk, auch für die mobile Nutzung, sinnvoll ist.
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