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Das Staßfurter Spaßbad 03.10.2006
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(17.02.24)
guenther 

Administrator

Das Staßfurter Spaßbad 03.10.2006

Die Van-der-Valk-Gruppe wird das insolvente Salzlandcenter in Staßfurt am 3. April vom Zwangsverwalter, der Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt, komplett übernehmen und danach als neuer Pächter betreiben. An der Wiedereröffnung des Bades wird mit Hochdruck gearbeitet. Die Kommunalaufsicht des Landkreises will der Stadt allerdings verbieten, dem Investor einen Badzuschuss zu gewähren.

Staßfurt. " Mit den Mitarbeiter des Salzlandcenters wurden Gespräche geführt. Sie bekommen bis zum Dienstag ein Übernahmeangebot ", sagte der Berater der Van-der-Valk-Gruppe und Geschäftsführer zweier Hotels in Meisdorf, Helmut Kühne, gestern der Volksstimme.


Der Investor habe alle Voraussetzungen geschaffen, um das geschlossene Erlebnisbad so schnell wie möglich wieder für die Bürger öffnen zu können. " Das hängt jedoch von der Entscheidung ab, ob wir in Staßfurt, wie alle anderen Städte das tun, einen Zuschuss bekommen ", sagte Kühne. Wenn das klar sei, könne man auch den Auftrag an eine Fachfirma auslösen, die Wiederinbetriebnahme des Bades vorzubereiten, die dann bis Mitte beziehungsweise Ende April erfolgen könnte.

Ohne eine Finanzspritze müsste die Van-der-Valk-Gruppe die Preise erhöhen. Damit wäre das Schwimmen in Staßfurt teurer als in anderen Städten. " Dann könnten wir das Bad nicht öffnen ", so Kühne. Dann müsste man an diesem Standort andere Ideen umsetzen.

Nach Volksstimme-Informationen hat die Kommunalaufsicht des Landkreises Bauchschmerzen wegen des vom Stadtrat beschlossenen Badzuschusses von bis zu 100 000 Euro pro Jahr, unter anderem weil die Kommune noch nicht über einen beschlossenen Haushalt verfügt. Auf Anfrage bestätigte Bürgermeister Martin Kriesel ( CDU ), dass er eine so genannte Beanstandungsverfügung vom Landratsamt erhalten hat. Das Stadtoberhaupt will diese aber nicht einfach hinnehmen, sondern dagegen Widerspruch einlegen.

Kriesel begründete seine Entscheidung damit, dass die Ausschüsse des Rates die Diskussion des Haushaltsplanentwurfes 2006 abgeschlossen hätten, so dass das Zahlenwerk in der Ratssitzung am 19. April beschlossen werden könnte.

Weiterhin verwies der Bürgermeister darauf, dass die Stadt über ein von der Kommunalaufsicht bestätigtes und bis zum Jahr 2012 laufendes Haushaltskonsolidierungskonzept für den Abbau des Finanzdefizits verfügt. Darüber hinaus gebe es ein verwaltungstechnisches Gutachten, welches der Kommune bestätige, dass sie in den schwierigsten Parametern – beim Personalbesatz und bei den -kosten sowie bei den Gesamtausgaben – im Vergleich zu den anderen Städten in Sachsen-Anhalt im ersten Drittel rangiere. Das bedeute, dass Staßfurt auch hier auf dem richtigen Weg sei.

" Das reicht nicht aus, so dass ich mir als Bürgermeister weitere Maßnahmen auferlege. So habe ich zum Beispiel eine Arbeitsgruppe berufen, die eine Umsetzung des Gutachtens prüft ", so der Stadtchef.

Hinzu komme, dass die Stadt in diesem Jahr steigende Einnahmen im Haushalt verbuchen könne.

Kriesel gibt zu bedenken, dass die öffentliche Hand damals insgesamt 24 Millionen Mark in das Salzlandcenter investiert hatte, davon allein 8 Millionen Mark die Stadt Staßfurt. " Wenn wir uns aus Kostengründen mit der Kreissparkasse mit Blick auf die Haushaltslage leider nicht auf eine Übernahme des Objektes einigen konnten, gilt dennoch der Bank mein Dank, dass sie es nach mehreren Fehlversuchen fertiggebracht hat, einen potenten Partner zu gewinnen ", sagte der Bürgermeister.

Man sei sich mehrheitlich im Stadtrat einig gewesen, dass man die Van-der-Valk-Gruppe beim Badbetrieb unterstützen wolle. Berücksichtigt werden müsse, dass in den 100 000 Euro pro Jahr auch die Aufwendungen für das Schulschwimmen inbegriffen seien. Durch die Zuwendung der Stadt, so der Bürgermeister, könne der Eintrittspreis um einen Euro pro Karte günstiger ausfallen als ohne Zuschuss.

Kriesel : " Es gibt also gute Gründe, dass wir im Interesse der Bürger und des Salzlandcenters alles unternehmen, dass wir zu einer genehmigungsfähigen Lösung kommen. Ich bin guten Mutes, dass wir die Kuh vom Eis bekommen. "

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